Sonntag, 26. September 2010

Auf ins Trakaitukaland





Labas,

gestern war ich in der -in Litauen- populaeren Stadt Trakai. Sie liegt circa 20km von Vilnius entfernt und fuer umgerechnet einen Euro ist man eine halbe Stunde mit dem Zug dorthin unterwegs. Ich hab ja von dem erst so wunderschoenen Wetter in Berlin gehoert, aber auch wie es sich nun drastisch veraendert hat. Wir hatten sehr viel Glueck mit Onkel Petrus; 20 Grad und Sonnenschein - so soll's auch sein.
Trakai ist, wie vieles in Litauen, sehr klein :). Ich fuer meinen Teil mag das jedoch. So ist's immer schoen uebersichtlich. In Trakai gibt es sage und schreibe ueber 200 (!) Seen. Demzufolge auch sehr viele Haeuser am See - viele dieser Haeuser wuerde ich gern mein Eigen nennen. Die Architektur in Trakai ist vom Holz gepraegt, es erinnert sehr an Schweden. Auch die vielen bunten Farben der Haeuser. Trakai ist romantisch.
Man koennte sich eine Flasche Wein schnappen, ins Ruderboot steigen und sich einfach um die alte Burg herumtreiben lassen, als Verpflegung wuerden die Kibinais dienen, welche es auch 'to go' gibt. Kibinais gibt es dort an allen Ecken. Es sind kleine Teig...schwaenzchen? gefuellt mit allem, was man sich vorstellen kann; Spinat, Rindfleisch, Schweinefleisch, Huenchen, Kaese oder auch Schokolade. Als kleiner Snack fuer zwischendurch sind sie durchaus geeignet, aber eigentlich bekommt man eher noch mehr Hunger von den Dingern.





















Mittwoch, 15. September 2010

Lietuva = 3. Platz bei der Basketball-Weltmeisterschaft

...und obwohls der dritte Platz war, wurde ausgiebig gefeiert. Die komplette Nationalmannschaft ist am Montag Abend in Vilnius eingeflogen worden und hat sich nochmal auf der Bühne präsentiert. Die ganze Stadt war auf den Beinen und am nächsten Tag dementsprechend fertig und müde. Das Gute an Basketball ist, dass die Spieler so verdammt groß sind. Das heißt, dass obwohl so viele Menschen da waren, konnte man die Spieler noch sehen mit ihren 2 Metern ;).


Dienstag, 14. September 2010

Ich will Meer !!!

...und mehr sowie auch Meer hab ich bekommen. Am Samstag früh um 4.15Uhr klingelte mein Wecker und ich machte mich auf zum Bahnhof. Das war gar nicht so einfach, da unser Wohnheim nach 23 Uhr abgeschlossen wird und die Rezeptionistin sich auch irgendwann nahe der Tür schlafen legt. Ich dachte schon ich müsste meinen Trip nach Klaipeda absagen, doch glücklicherweise konnte ich die Rezeptionistin schlafend auf der Couch finden und nach dem vierten, lauteren "Atsiprasau" (Entschuldigung) ist sie dann auch aufgewacht. Etwas störrisch; "Kur?? Kur??" (Wohin) - "Klaipeda". 
Dort war ich von Samstag früh bis Sonntag Abend- Klaipeda ist eine Hafenstadt in Litauen und liegt in der kurischen Landschaft Pilsaten an der Mündung des Kurischen Haffs in die Ostsee, gegenüber dem nördlichen Ende (Süderspitze) der Kurischen Nehrung.





Es ist eine wirklich wunderschöne Stadt und daran ist nichts, aber auch gar nichts untertrieben. Die Altstadt Klaipedas gibt vieles her. Zahlreiche restaurierte Fachwerkhäuser, die teilweise aus dem 17. Jahrhundert stammen. Viele kleine Skulpturen, Gedenkstätten, Kunst, Kultur - jede Ecke in Klaipedas Altstadt hat einfach ihre ganz persönliche Note. Ansonsten sieht man anhand der Architektur auch oft noch deutschen, bzw. sowjetischen Einfluss (siehe: Geschichte).

Wen es interessiert: "Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges lebten in Memel (Klaipeda) überwiegend Deutsche, alle Straßennamen waren deutsch. Beim Einmarsch der Roten Armee befanden sich weniger als 50 Menschen in der Stadt. Auch aus dem Umland waren die meisten Einwohner geflohen, jedoch wurde im ehemaligen Memelgebiet anders als im südlich angrenzenden Oblast Kaliningrad die verbliebene protestantische Bevölkerung nicht durch die sowjetische Staatsmacht vertrieben. Allerdings waren die Eingesessenen gegenüber den Zuzüglern benachteiligt, konnten beispielsweise erst 1947 die sowjetische Staatsbürgerschaft erwerben. So verließen 6000 von ihnen das Land, als sich 1958 erstmals die legale Möglichkeit dazu bot. In die Stadt Klaipėda zogen zunächst vor allem Russen. Obwohl viele von ihnen wieder wegzogen, ist die litauische Ostseeküste heute ein Schwerpunkt der in Litauen verbliebenen russischen Minderheit. Die bei weitem größte Bevölkerungsgruppe bilden jedoch die aus dem übrigen Litauen zugewanderten katholischen Litauer, vor allem Zeimaiten. Die Stadt hat heute 183.828 Einwohner, also mehr als zwischen den Weltkriegen das gesamte Memelgebiet."

Am Samstag sind wir erstmal zu Vaivas Haus (meine Mentorin) gefahren, zusammen mit ihrem anderen Mentoree, Bogdan aus Rumänien und ihrer besten Freundin. Dort gabs erstmal Frühstück. Es gibt schöne Einfamilien-Häuser am Rande von Klaipeda. Diese haben meist riesige Grundstücke mit kleinen Mini-Wäldern bestehend aus vielen Mini-Tannen. Danach sind wir erstmal zum Wasser (nur 10min Autofahrt von ihrem Zuhause entfernt - ich könnte so neidisch werden). Ich liebe es einfach, es gibt kaum Plätze an denen ich mich wohler fühle als am Meer. Eine leichte Brise, die Wellen, welche gegen Steine klatschen, die Brandung und die Sonne, die sich glitzernd im Wasser spiegelt.
Später sind wir noch an einen größeren Strand gefahren, wo sich auch die Seebrücke befindet. Da die Saison quasi beendet ist, war es ziemlich leer auf den Straßen und am Strand. Im Winter ist es dort wie ausgestorben, aber wir hatten so verdammt viel Glück mit dem Wetter (20 Grad und Sonnenschein). Später sind wir dann noch ins Bernsteinmuseum und in einen riesigen Park. Soviel NATUR ! Am Abend haben wir uns dann die Altstadt angeschaut und sind später in eine Art Bar / Restaurant gegangen, um das Basketball-Spiel: Halbfinale Litauen-USA zu schauen. Basketball ist die Nationalsportart Litauens. In der Bar war -wie auch in Deutschland, wenn Weltmeisterschaft ist- eine riesige Leinwand, auf der man sich das Spiel ansehen konnte und Leute mit wehenden Flaggen und den litauischen Farben im Gesicht. Zu trinken gab es Bier (und ja - ich hab endlich die richtig gut schmeckenden Biere entdeckt) und -ebenfalls ganz typisch für Litauen- geröstete Brotstreifen. Diese Streifen sind entweder nur mit Knoblauch- MIT SEHR VIEL KNOBLAUCH- gewürzt oder mit Käse überbacken.

Litauen hat leider knapp verloren ist dann aber noch Dritter geworden. In der Bar war eine tolle Stimmung und ich habe "Lietuva, Lietuva..." mitgeschrien. In Deutschland habe ich mir bisher nie ein Basketballspiel angesehen, was ich in Zukunft jedoch mal machen werde.
Nun noch ein paar Fotos von Strand / Seebrücke / Park :








Am Abend waren wir dann noch in der Stadt und am Hafen (es ist ein riesiger Hafen). Von dort aus gehen auch Fähren nach Kiel und Sassnitz.
 


Eine Tradition in Litauen, findet man fast allen Brücken: Pärchen gravieren ihre Namen / Initialien in ein Schloss, befestigen es an der Brücke und werfen den Schlüssel ins Wasser.
 

Abends gabs noch einen Glühwein in einem Restaurant und am nächsten Tag gings erst mit der Fähre rüber zur Kurischen Nehrung

 

Danach mit der Kutsche ins Seetier-Museum
 
Mein persönliches Highlight: Frisch geräucherte Scholle, die erst morgens aus dem Wasser geholt wurde (25 Litas für den ganzen Fisch)






Klaipeda + Kurische Nehrung sind im Sommer auf jeden Fall eine Reise wert. Obwohl es teilweise schon sehr touristisch ist, kann man es trotzdem noch als Geheimtipp bezeichnen. Bei mir haben sich an diesem Wochenende Urlaubsgefühle eingeschlichen. Leider konnten wir die Dünen aufgrund von Zeitmangel nicht sehen.
Nun bin ich wieder in Vilnius, geh zur Uni, langsam geht alles richtig los und ich will am liebsten wieder nach Klaipeda. 
Meinen Litauisch-Kurs samt Exam habe ich übrigens bestanden - juhu :) ! Einige Kurse hatte ich ja bis jetzt schon. Manche sind echt klasse, andere werd ich jedoch wegfallen lassen. Lieber weniger Kurse gut machen, anstatt später aufgrund der vielen Präsentationen, Klausuren, Essay (oha mir wird schlecht :D) mit der Zeit nicht mehr zurecht zu kommen.

Die liebsten Grüße und Küsse sende ich hiermit nach Berlin !!!